Nils Blog

O’zapft is!

Während im herbstlichen München der Bierfluss wieder ein normales Maß angenommen hat und bereits die Planungen für das nächste Oktoberfest laufen, veranstaltet die Malay-German-Society (MGS) auch hier ein Oktoberfest. Doch anders als beim Original findet das Oktoberfest hier auch ausschließlich dieses Wochenende für zwei Tage statt. Auch mich hat es als Deutschen zu diesem Fest verschlagen. Mit den anderen Freiwilligen von Georgetown habe ich die MGS unterstützt. Doch bevor ich von dem, für die meisten, feuchtfröhlichen Fest berichte, möchte ich ein paar Worte über die MGS und deren Organisation des Oktoberfestes verlieren. 1962 wurde die Society gegründet. Nach nur zehn Jahren entschied man sich dann jährlich ein Oktoberfest auszurichten, sodass man dieses Jahr das 45. Jubiläum feiern konnte. Im letzten Jahr hatte das Fest knapp 3.000 Besucher und zählt somit zu dem größten Oktoberfest in Malaysia und laut MGS auch darüber hinaus. Für solch einen Andrang benötigt man natürlich  Personal und wir können von uns behaupten Teil einer über 80 köpfigen Crew zu sein, die zum gelingen beiträgt. Was braucht man alles für ein Oktoberfest? Eine Musikkapelle, traditionelle deutsche Bratwurst und natürlich ein Bieranstich? Mit alldem kann das  malaiische Oktoberfest aufwarten. Doch beziehen wir uns etwas genauer auf die einzelnen Punkte. Die Musikkapelle, die extra für dieses Event aus Deutschland eingeflogen wurde, spielte auch wirklich zum Großteil deutsche Lieder. Vielleicht sollte ich es aber lieber Band nennen, denn statt traditioneller bayrischer Musik tönte Andrea Berg und Co durch das Festzelt. Nicht ganz mein Gerne, aber eben auch deutsch. Zur Verköstigung einer Bratwurst oder einer Brezel kam es bei mir leider nicht, da am Ende meiner Schicht (1 Uhr) leider alles schon geschlossen hatte. Und dann gab es ja noch die goldgelbe schaumige Flüssigkeit namens Bier. Unterstützt wird die MGS von Carlsberg und so war es auch wenig verwunderlich, dass hauptsächlich das Bier aus Dänemark ausgeschenkt wurde (übrigens nicht in Maßkrügen). Neben der grünen Übermacht entdeckte ich als erfahrener Bierkenner aber noch die Rarität des Festes: König Ludwig Weissbier. Wer jetzt aber denkt, dass man als Helfer sicher das ein oder andere Bier trinken kann, muss ich leider enttäuschen. Ich kam während des Festes nicht in den Genuss umgerechnet ca. 5€ für ein Bier zu zahlen. Trotzdem habe ich mich sehr damit beschäftigt. Während meiner Zeit, die ich bisher hier verbracht habe, ist mir aufgefallen, welche Monopolstellung Tiger und Carlsberg besitzen. Natürlich möchte ich korrekt sagen, dass es sich um ein Oligopol handelt (dank Wirtschaft bei Frau Schlosser-Helbig und Herr Gräf). Für einen Bewohner eines Landes, in dem es doppelt so viele Brauereien wie Einwohner Schweinbergs gibt, ist es interessant zu sich hier umzusehen. Egal in welchem Viertel von Georgetown man sich gerade befindet: Der serifenreiche Schriftzug des dänischen Bierherstellers kann man überall leicht erspähen. Die Globalisierung ist also hier auf alle Fälle gelungen. Doch was bleibt jetzt über das Oktoberfest zu sagen? Ich muss zugeben, dass der Charme des Festes bei mir eher im Unterbewusstsein liegt. In gewisser Weise fühlte ich mich an Feste in unserer Region erinnert und das trotz vieler asiatischen, aber auch australisch und europäischen Gesichter. Das beste ist aber auf jeden Fall, dass ich einen Alkoholtester zum Blasen gewonnen habe. ?

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3 Kommentare

  1. Tanja 15. Oktober 2017

    Hattest Du eine Lederhose an? Und kamen Besucher in traditioneller Kleidung, also in Dirndl und Co?

    • nils 16. Oktober 2017 — Autor der Seiten

      Ich hatte leider keine Lederhose oder andere traditionelle Kleidung. Manche Besucher und die Organisatoren hatten Dirndl und Lederhosen, was den Effekt verstärkt hat, dass man so halb in Deutschland ist. Doch ich muss zugeben, dass ich es auch genieße einfach nur Locals um mich zu haben und die Kultur und Mentalität zu erleben.

  2. Ralf 16. Oktober 2017

    Die Band Bayernmän die da spielte kommt aus Eibelstadt bei Würzburg. Also ganz in der nähe deiner Heimat.

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