Nils Blog

Ein Monat

Heute vor einem Monat landete ich mit 15 anderen deutschen Freiwilligen in Malaysia. So langsam begreift der Körper, aber vor allem die Psyche, dass es sich hier um keinen längeren Urlaub handelt. Man merkt, wie man sich niederlässt und eine Art Alltag beginnt. Das Essen, die Sprache und Namen wirken nun vertrauter und bleiben besser im Gedächtnis erhalten. Ich würde sogar schon soweit gehen zu behaupten, dass ich mich auf die fremde Kultur einlasse und ihre Wirkung beobachte. Im krassen Kontrast dazu steht die Kommunikation nach Deutschland. Vor allem über Social Media (WhatsApp, Snapchat & Co) bekommt man mit, was man so täglich verpasst. Ob das nun ein Kurzurlaub in das 17. Bundesland ist oder Geburtstagsfeten die kurz bevorstehen. Diese Art von Kommunikation lässt Gedanken an die Heimat aufkeimen. Nach wie vor finde ich den Spruch: „Du hast es ja gewollt!“ unpassend. Ja, es war meine alleinige Entscheidung in die Welt zu reisen und trotzdem finde ich Gedanken an die Heimat normal. Ich denke es zeigt, dass man ein Stück seiner Heimat im Herzen trägt. Ich kann auch offen und ehrlich sagen, dass ich mich schon wieder freue, wenn ich von der Bundesstraße das erste Mal wieder die Burgruine meines Heimatdorfs erblicken kann. Ist das also Heimweh? Nein, für mich zeigt es was alles wieder in Deutschland wartet, aber jetzt wird erst einmal Malaysia genossen. Leider haben nicht alle Freiwilligen das Glück bisher keine Art von Heimweh verspürt zu haben. Nach schon einem Monat ist aus der Gruppe mit 16 Freiwilligen eine 15 köpfige Gruppe geworden. Keine Angst es wurde niemand geköpft. Leider gab es jedoch einen Projektabbruch einer Teilnehmerin und auch auf den Philippinen wurde ein Rückflug nach Deutschland gebucht. Somit sind aus unserer AFS Südostasien Gruppe schon zwei Mitglieder wieder zurück. Das beschäftigt mich natürlich auch und fällt schwer zu realisieren. Ich kann für mich sagen, dass ich bisher nicht ans heimfliegen denke, sondern eher daran denke was mich hier noch alles erwartet.

Gibt es eine Art Zwischenfazit? Ja auf jeden Fall! Ich muss zugeben, dass ich  den ersten Monat und die Ankunft in Malaysia schwerer erwartet hätte. Ich hatte keinen Jetlag, keine Probleme mit dem neuen Klima oder dem Essen und der Kontakt zu neuen Menschen ist auch geschaffen. Ich denke nach einem Monat kann ich stolz sagen: „Ich bin angekommen!“

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3 Kommentare

  1. Tanja 27. August 2017

    Ein toller Eintrag!!!

  2. Mr. 100% 29. August 2017

    Es gehört dazu, dass man die Dinge hinterfragt, auch die eigenen Entscheidungen. Es durchzuhalten und den Weg weiter zu gehen zeugt dann von Willens- und Charakterstärke. Curry – äh – Carry on, Nils!

  3. Wolfgang 29. August 2017

    Lieber Nils,
    ich finde es schön von Dir zu hören. Du beschreibst sehr nachvollziehbar, dass Du in jeder Hinsicht gut angekommen bist. Das kann man Dir wirklich abnehmen. Dass Du Dich auf die neue Situation einlässt, daran hatte ich eh keinen Zweifel. Du hast ja eine gründliche Entscheidung getroffen- wie es so Deine Art ist – und bist nicht einfach nur einer flippigen Idee gefolgt. Dass Du Deinen Heimatort in so lebendiger Èrinnerung behältst, finde ich eher als Zeichen der Wertschätzung für die Menschen daheim und für Dich selbst wertvoll. Reinhold Messmer, der große Weltenbummler hat einmal gesagt, er habe das Gefühl, dass er vor allem deshalb immer wieder in die Fremde geht, um dann zu erleben, wie wertvolles ist, nach Hause zu kommen.
    Herzliche Grüße
    Wolfgang

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